Das Schöller-Lehrstuhlteam auf der WI2020 in Potsdam

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Anfang März fand in Potsdam die Internationale Tagung der Wirtschaftsinformatik (WI2020) statt. Das Schöller-Lehrstuhlteam besuchte zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen des Lehrstuhls für Digital Industrial Service Systems die Tagung und trug durch mehrere eigene Beiträge zum Gelingen der Konferenz bei.

Jessica Ochmann präsentierte ihre Arbeiten zur Akzeptanz von KI-gestützten Verfahren in der Personalbeschaffung durch Kandidaten. In der qualitativen Studie zeigte Jessica, wie sich die Nutzung von KI-basierten Verfahren zur Personalauswahl durch Unternehmen auf das Bewerbungsverhalten von Kandidaten auswirkt. In diesem Zusammenhang konnte gezeigt werden, dass neben einem Fokus auf die aktiven Nutzung von digitalen Technologien, auch die Bedeutung der passiven Nutzung eine wichtige Rolle spielt, um Einstellungen und Verhaltensweisen von Individuen im Bezug auf digitale Technologien besser verstehen zu können.

Kian Schmalenbach und Sven Laumer diskutierten in ihrem Beitrag, inwiefern technische Möglichkeiten helfen, Diskriminierungsrisiken in KI-gestützten Verfahren der Personalauswahl zu reduzieren. Durch die Entwicklung eines generischen Diskriminierungsmodells und dessen Test mit zwei Algorithmen zur Diskriminierungsprävention konnten sie zeigen, dass auf der einen Seite das Diskriminierungsrisiko gesenkt werden kann, auf der anderen Seite aber die generelle Erklärbarkeit des Modells leidet und die Diskriminierung nicht komplett aus dem Datensetz eliminiert werden kann. Der Umgang mit Bias in Daten im Rahmen von datengetriebenen Rekrutierungspraktiken ist somit weiterhin eine zentrale Herausforderung der Nutzung von KI in der Rekrutierung.

Sven Laumer thematisierte zudem die „drei Halbzeiten auf dem Weg zur WI-Professur“ im Rahmen des Nachwuchsforschertreffen. Es ist gute Tradition, dass während der Tagung Post-Docs, Habilitanden und JuniorprofessorInnen zusammenkommen, um sich über Karriereperspektiven in der Wirtschaftsinformatik austauschen. Sven Laumer referierte auf Einladung des WkWi-Nachwuchsobmanns Prof. Dr. Martin Matzner über seine eigenen Erfahrungen auf dem Weg zur WI-Professur und zog dabei die Parallele zu Fußball. So wie ein Fußballspiel heutzutage nur noch selten 90 Minuten dauert, gibt es auch nicht mehr den klassischen Weg zu einer Professur. Er diskutierte dabei die unterschiedlichen Herausforderungen wie Zielvereinbarungen während der unterschiedlichen Karriereschritte und machte aber auch deutlich, dass auf dem Weg zur WI-Professur eine gute Work-Life-Balance wichtig ist.

Für das generelle Tagungsprogramm der Konferenz trug das Schöller-Team zudem dadurch Verantwortung, dass Prof. Sven Laumer zusammen mit Prof. Andreas Eckhardt und Dr. Christian Maier den Track „Virtualisierung von Arbeit und Unternehmen“ mitverantwortete und somit den Reviewprozess für Arbeiten organisierte, die zur Tagung in diesem Track eingereicht wurde.